
Schon seit Jahren sind sie bekannt: Saftkuren und Nahrungsergänzungsmitteln. Gerade auf Social Media fallen mir fast täglich Werbung für irgendwelche Pülverchen und Saftgetränke auf. Viele Menschen glauben, dass sie durch das Trinken von Saftkuren oder das Einnehmen von Ergänzungsmitteln ihre Gesundheit optimieren können. Auch ich habe schon 2x im Leben eine Fastenkur mit Säften gemacht; meist im Januar als eine Art Reset nach den Festtagen. Doch in letzter Zeit habe ich diese Kuren und Mittel erneut hinterfragt.
Saftkuren - eine kostspielige Illusion
Saftkuren werden oft als schnelle Lösung für Entgiftung und Gewichtsreduktion beworben. Es gibt Firmen, die werben mit einer Gewichtsabnahme von bis 7 kg innert einer Woche. In vielen Fällen sind diese Kuren jedoch nicht mehr als ein teures Marketing-Geschäft. Oft bestehen die gekauften Säfte zu einem Grossteil aus Wasser, was bedeutet, dass man letztendlich einen beträchtlichen Preis für eine stark verdünnte Flüssigkeit bezahlt. Zudem ist die Wirkung von solchen Detox-Dieten wissenschaftlich nicht belegt. Eine Entgiftung des Körpers ist auch nicht nötig, denn ein gesunder Körper reinigt sich selbst, indem er Schadstoffe und Gifte über die Leber, die Nieren, den Darm und die Haut ausscheidet.
Wer dennoch ab und an zu einem Fruchtsaft greifen möchte, macht diesen besser selbst. Das Pressen von Säften zu Hause ist eine viel kostengünstigere Alternative. Mit einer einfachen
Zitronen/Orangen-Presse lassen sich Zitrusfrüchte rasch verarbeiten. Äpfel oder andere Früchte können mit dem Mixer zubereitet und wenn nötig im Anschluss durch ein Sieb abgetropft
werden. Dazu rate ich jedoch nur bedingt. Den gerade die Ballaststoffe, welche hierbei verloren gehen, sind hilfreich für die Verdauung und die Reinigung des Körpers.
Das Ergebnis von selber pressen ist also nicht nur frischer, sondern auch gesünder, denn du weisst genau, was drin ist – ohne versteckte Zusatzstoffe oder unnötige Konservierungsmittel. Und es
ist auch kostengünstiger.
Achtung, wenn du Säfte ergänzend zu deiner normalen Ernährung trinkst, kann es rasch sein, dass du zu viele Kalorien zu dir nimmst. Denn Fruchtsäfte/Smoothies und Co beinhalten je nach verwendeten Früchten eine beachtliche Menge an Fruchtzucker.
Ergänzungsmittel - ein teures Risiko
Auch Nahrungsergänzungsmittel sind ein heiss diskutiertes Thema. Viele Menschen greifen zu diesen Produkten in der Hoffnung, ihren Nährstoffbedarf zu decken. Allerdings ist die Wissenschaft über die Wirksamkeit vieler dieser Präparate oft unklar. Und auch zu viel kann zu Schäden führen (Übervitaminisierung). Der Körper ist ein komplexes System, das am besten mit natürlichen Lebensmitteln funktioniert, die die benötigten Nährstoffe in der richtigen Balance bieten. Supplementieren macht nur dann Sinn, wenn ein Mangel/Problem vorliegt. Dies lässt sich nur durch einen Bluttest erkennen.
Ingwer-Shots - Die bessere tägliche Routine?

Statt tageweise nur Säfte zu trinken, kann eine kleine, aber kraftvolle Alternative nachhaltiger sein:
selbstgemachte Ingwer-Shots.
Ingwer ist bekannt für seine entzündungshemmenden, verdauungsfördernden und immunstärkenden Eigenschaften. Ein konzentrierter Shot liefert dir diese Power gebündelt – und das ohne den hohen Fruchtzuckeranteil vieler Säfte. Während eine Saftkur oft einen kurzfristigen Effekt hat, unterstützt ein täglicher Ingwer-Shot deinen Körper langfristig.
Probiere doch mal einen morgendlichen Ingwer-Shot aus. Dieser ist schnell und mit wenig Aufwand gleich für die ganze Woche zubereitet.
Tipp: Für durch den Sommer, wenn keine Orangen erhältlich sind, kann man sich Portionen einfrieren (auf dem Bild Ingwer-Shot mit Blutorgangen). Das Rezept findest du hier.
Fazit
Die Welt der Saftkuren und Nahrungsergänzungsmittel mag verlockend erscheinen und macht in gewissen Situationen bestimmt Sinn. Doch es gibt bessere und kostengünstigere Alternativen. Dazu gehört eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung. Vielleicht findest du in der Hexenküche einige Rezeptinspirationen.

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