Erstellung meiner Dogdance Choreographie

Es gibt unterschiedliche Arten wie Dogdancer ihre Choreos kreieren. 

  • Einige denken sich ein Thema aus und suchen nach der passenden Musik.
  • Andere haben ein Lied als Basis und stellen dazu ihre Geschichte zusammen. Dies war bei meiner ersten Choreographie der Fall.

Für meine neuste Choreo wollte ich einen bestimmten Trick mit einer Requisite zeigen und überlegte mir, in welches Thema ich diese Requisite einbauen könnte. Daraufhin habe ich nach einer Musik gesucht, welche zum Thema passt. 

 

Die Musikwahl

Bei der Musikwahl gibt es einiges zu beachten. Die wichtigsten Punkte:

  • Die Musik sollte zum Temperament des Hundes passen.
  • Die Lieddauer muss für offizielle Starts in der Länge sein, entsprechend der Kategorie, in welcher man startet.

Die Requisite

Es gibt Dogdancer, die lieber ohne Requisite tanzen und andere, welche ihrer Fantasie und dem Bastelfieber freien Lauf lassen. Ich gehöre zu den Bastlern. 
Bei der Erstellung meiner ersten und meiner 2. Requisite unterschied sich die Vorgehensweisen grundlegend. Bei meiner Zweiten ging ich nach den agilen Arbeitsmethoden meines Arbeitgebers Edorex vor. Zuerst aber ein Rückblick. 

 

Die Erstellung meiner ersten Requisite

 

Die Idee war schnell geboren und ich fuhr los, um das dafür benötigte Holz zu kaufen. Zuhause leimte und bohrte ich die Elemente direkt und voller Motivation zusammen, um dann festzustellen, dass meine Konstruktion zu wenig standfest ist, wenn meine Hündin davon runterspringt. Also fuhr ich am selben Tag nochmals los, um kurz vor Ladenschluss noch eine Bodenplatte zu kaufen, die nur mit Müh und Not ins Auto passte. Zuhause befestigte ich die in Form geschnittene Bodenplatte an meine bereits erstellte Konstruktion – natürlich wieder mit Leim und Schrauben, es sollte ja gut halten. Kurze Zeit später kam meiner Trainerin und mir die Idee, dass es doch witzige wäre, wenn meine Hündin bei der Schlussposition unseres Tanzes durch einen Stern im Sockel schauen würde. Eine tolle Idee!!!

Mein Partner war jedoch weniger begeistert davon, denn er musste diesen Stern, aus der bereits bestehenden Requisite mit viel Aufwand raussägen. Es wäre viel einfacher gewesen, hätte man diesen Stern als erstes aus dem Brett geschnitten und nicht erst am Schluss (das durfte ich mir oft anhören). Und hätte ich mir zu Beginn auch mehr Gedanken über den Transport der Requisite gemacht, dann hätte ich den Sockel nicht fix an die Bodenplatte befestigt, sondern nach einer abnehmbaren Lösung gesucht.

 

Die Erstellung meiner neuen Requisite - nach agilen Arbeitsmethoden

 

Bei meiner neuen Requisite wollte ich solche Fehler vermeiden und habe mich deswegen entschieden, wie bei der Herstellung einer Individualsoftware nach den Arbeitsmethoden von Edorex vorzugehen.

 

In grob sah meine Planung wie folgt aus: 

  • Erstellung eines Prototypen
  • Testen mit User - also meiner Hündin - um die Erkenntnisse in die finale Konstruktion und die weitere Ausarbeitung der Choreo einfliessen zu lassen
  • Im Backlog alle Ideen & Materialien für die Fertigstellung sammeln
  • Abnahme des Prototyps und Fertigstellung

Im Detail lief es folgendermassen ab: 

 

Wie einleitend erwähnt, hatte ich eine Idee, wie die Requisite aussehen soll, um einen bestimmten Trick zeigen zu können. Ich ging los, kaufte den ersten und wichtigsten Teil der Requisite - einen grossen Blumentopf - und prüfte zuerst zuhause, ob sich dieser Trick mit Hoshi aufbauen lässt.  Eine Idee, wie ich die Requisite weiter gestallten wollte, hatte ich bereits, aber wartete mit Leim und Co. 

 

Zeitgleich suchte ich nach Thema und Musik, in die ich die Requisite einbauen könnte.  Unterstützung hatte ich dabei von Karin von Dogdance Bern. 

 

Als die Musik feststand, trafen wir uns in der Halle, um die Choreo grob zu planen. Lauflinien, Ringausnützung, Ideensammlung für welche Tricks die Requisite noch verwendet werden könnte, an welcher Stelle im Lied der eine spezielle Trick gezeigt werden soll...

User für das Testen des bis dahin erstellten Prototypen: klar, meine Hündin Hoshi. 

 

Relativ schnell stellte sich heraus, dass der ausgedachte Trick nicht so wirklich passte. Keine Stelle im Musikstück eignete sich so richtig, um den gewünschten WOW-Effekt zu erzielen. Das Musikstück gefiel mir aber mittlerweile so gut, dass ich auf keinen Fall eine andere Musik suchen wollte. Somit entschieden wir, den Trick wegzulassen und den Blumentopf anders zu verwenden. 

 

In den darauffolgen Trainings stellte Karin nach und nach die Choreo mit mir zusammen. Weitere Requisiten-Elemente wurden ins Backlog aufgenommen und erst als wir wirklich wussten, welche Tricks ich in der Choreo zeige, griff ich zu Säge, Schleifmaschine, Bohrer und Beton, um alles fertigzustellen. - Ja alle Ringstewards, ihr habt richtig gelesen: BETON! Ich entschuldige mich, schon jetzt. 

 

Das Basteln zog sich noch etwas in die Länge, da mir teils Werkzeug fehlte, welches mir die Erstellung vereinfacht hätte und ich auch mehrfach Verbesserungen vornehmen musste (noch mehr Beton z.B.). Aber trotz allem, bin ich ganz happy, mit dem gewählten Vorgehen. 

 

Am Ziel bin ich noch lange nicht. Nun heisst es üben, üben, üben, Bewegungen lernen, verbessern und und und... Choreo nochmals überarbeiten aufgrund der ersten Feedbacks etc. 

 

Danke Karin für deine Unterstützung, deinen Schwall an Ideen, das Teilen deiner Erfahrung - ich freue mich sehr diese Choreo dank deiner Hilfe zum Fliegen zu bringen!